TravelPro Golfreisen: Warum in die Ferne schweifen…

….wenn das Gute liegt so nah? Reisebüros sind in diesem Jahr mitunter am meisten von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Die beiden Lockdowns im Frühjahr und im Herbst sowie Einschränkungen der Reisefreiheit haben das zentrale Geschäftsfeld der Reiseveranstalter gegen null
sinken lassen. Wir sprechen mit TravelPro-Geschäftsführer Christian Jaritz über Chancen in der Krise und neue Tätigkeitsbereiche.

GreenBoard: Seit April 2019 ist das Reisebüro TravelPro am Markt. Wie sieht eine Bilanz nach diesen knapp zwei Jahren aus?

Christian Jaritz: Mit dem Jahr 2019 waren wir absolut zufrieden und haben unsere Erwartungen sogar übertroffen. Viele Gruppen und Pros haben bei uns gebucht und somit konnten wir uns gleich zu Beginn gut und erfolgreich positionieren. Dann kam das heurige Jahr und das brachte uns schon an den Rand der Verzweiflung.

Was war in diesem Jahr die größte Herausforderung?

Wir hatten bereits viele Reisen für die heurige Saison eingebucht und mussten diese alle wieder rückabwickeln. In dieser schwierigen Situation hat sich dann auch bei unseren Partnern die Spreu vom Weizen getrennt. Letztlich konnten wir aber alle unsere Kunden zufriedenstellen und sämtliche Anzahlungen retournieren.

Wie lange haben Sie für diesen Prozess gebraucht?

Teilweise haben wir an einzelnen Reisen bis in den Sommer gearbeitet, um alles zu lösen. Hier muss man aber hartnäckig sein und darf sich nicht entmutigen lassen. Dass Fluglinien und Hotels in der aktuellen Situation um jeden Euro kämpfen, ist verständlich, aber es muss alles innerhalb des rechtlichen Rahmens bleiben.

Die „TravelPros“ Christian Jaritz und Daniel Seiser mussten bis in den Sommer gebuchte Reisen für Kunden rückabwickeln.
Wie waren die Sommermonate?

Prinzipiell muss man festhalten, dass es ohne die staatlichen Unterstützungen wohl kein einziges Reisebüro mehr geben würde. Diese Hilfen sichern den Bestand der Betriebe. Wir sind aber auch selbst aktiv geworden und haben unser TEE OFF-Magazin auf den Markt gebracht, mit dem wir heimische Destinationen beworben haben. Das hat sensationell gut funktioniert, wobei festzuhalten ist, dass der Inlandstourismus heuer generell viel gerettet hat. Daneben haben wir Aktivitäten wie den Audi Circuit mit vermarktet und hätten noch weitere Ideen umsetzen wollen.

Der Audi Circuit wurde höchst erfolgreich von TravelPro mit vermarket. Christian Jaritz war beim Finalturnier am Murhof ebenfalls am Start.
Für November war der „Testen mit den Besten – Golfworkshop“ mit Markus Brier in Loipersdorf geplant. Die Veranstaltung wird nun zu Beginn der Saison 2021 nachgeholt.
Die Krise bietet also auch Chancen?

Absolut. Wir haben uns immer wieder die Frage gestellt: Was ist aktuell möglich und was könnte funktionieren? Daraus sind großartige Aktivitäten entstanden, die wir auch in den nächsten Jahren ausbauen werden. Damit hat man dann eine breitere Palette an Angeboten, und das wird uns auch zukünftig helfen.

Reicht das für ein Golf-Reisebüro zum Überleben?

Nein, ganz und gar nicht. Wir leben von den Reisen im Winter. Das ist die Zeit, in der die meisten Golfspieler verreisen. Dennoch haben wir mit den heurigen Aktivitäten Flexibilität bewiesen und waren einerseits für die Kunden und Professionals aktiv, andererseits haben wir aber auch neue Partner kennen-gelernt, die sich über unsere Buchungen gefreut haben.

Welche Aktivitäten wären von TravelPro noch geplant gewesen?

Gemeinsam mit Markus Brier, Dominic Angkawidjaja und den beiden Fitting-Experten Klaus Deschmann und Oliver Tree wollten wir den Event „Testen mit den Besten – Golfworkshop“ durchführen. Das wäre ein Wochenende mit diesen vier Fachleuten in Loipersdorf gewesen, inklusive Golfrunden auf der 18-Loch-Anlage und Übernachtungen im Hotel Sonnreich. Leider mussten wir auch diese Aktivität nach der Ankündigung des zweiten Lockdowns wieder absagen.

Gibt es für den kommenden Winter eigentlich Destinationen, die man als Golfspieler besuchen kann?

Wenn man viel Zeit für Quarantäne hat, dann gibt es diese. Es tut mir leid, da schwingt schon ein wenig Galgenhumor mit. Ehrlicherweise gibt es im Moment keine Destination, die ohne negativen Corona-Test oder Quarantäne erreichbar wäre. Viele klassische Golf-Winterdestinationen werden in diesem Jahr ohne Gäste auskommen müssen, und das wird wirtschaftlich nicht für alle verkraftbar sein.

Wie sehen Sie die Situation für das nächste Jahr?

Die Meldungen bezüglich einer baldigen Zulassung einer Impfung lässt die Reisebranche natürlich wieder hoffen. Der Mensch war es gewohnt, Urlaube im Ausland an besonderen Orten zu verbringen, und danach sehnt er sich auch. Ich denke, dass ab dem kommenden Frühjahr wieder erste Schritte zurück zur Normalität erfolgen werden. Der Winter 2021/22 wird zwar nicht mit den Wintern vor der Pandemie zu vergleichen sein, aber wir werden ganz sicher wieder in wärmere Gefilde zum Golfspielen fliegen können.

Vielen Dank für das Gespräch.
Aktuelle TravelPro-Specials finden Sie auf www.travelpro.at

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